AGV Banken auf der Futurework 22: Gute Ansätze für die Arbeitsgestaltung von morgen  

Auf der Futurework 22 auf dem Euref-Campus in Berlin, dem größten Festival zur Zukunft der Arbeit in Deutschland, war der AGV Banken am 23. Juni 2022 an einer Podiumsdiskussion zum Thema „Schöne neue Arbeitswelt – gilt das wirklich für alle?“ beteiligt. AGV-Hauptgeschäftsführer Carsten Rogge-Strang diskutierte mit Staatssekretärin Lilian Tschan (Bundesministerium für Arbeit und Soziales), Annett Polaszewski-Plath vom Zahlungsverkehrs-Dienstleister Mollie und Isabell Senff, Betriebsrätin der Deutschen Post AG. Im Mittelpunkt stand die Frage, wie sich die neuen hybriden Arbeitsformen sicher, gesund und motivierend, gestalten lassen, wie alle Beteiligten mit der hohen Veränderungsgeschwindigkeit umgehen und welche Regelungen und Verabredungen zu treffen sind. Die Antwort: Es kommt darauf an. Auf dem Panel unter Moderation von Frank Specht (Handelsblatt) waren sich die Teilnehmer*innen einig, dass Gesetzgeber, Sozialpartner, Unternehmen, Führungskräfte und Beschäftigte Arbeit sehr viel differenzierter als früher betrachten und gestalten müssen – und dass dafür Vertrauen ein entscheidender Faktor ist.  Carsten Rogge-Strang betonte in der Diskussion fünf wesentliche Punkte:  

  • Die neue Arbeitswelt bleibt bunt, was den Arbeitsort angeht; ein Zurück zur reinen Büroarbeit ist ebenso wenig realistisch und erstrebenswert wie vollständige Mobilarbeit.  
  • Um hoch qualifizierte Beschäftigte zu halten und zu gewinnen, braucht es ein attraktives hybrides Arbeitsumfeld, das weder die Beschäftigten noch die Unternehmen und ihre Arbeitsorganisation überfordert – mit Büroarbeit, die echten Mehrwert bietet (etwa für den informellen Austausch und Kreativprozesse).
  • Unternehmen und Beschäftigte brauchen schnellstmöglich einen europaweit einheitlichen Rechtsrahmen, um Mobilarbeit auch aus dem Ausland rechtssicher und effizient zu ermöglichen.  
  • Arbeits- und Gesundheitsschutz bleiben auch in hybriden Arbeitsformen essenziell, erfordern aber ebenfalls einen weiteren und differenzierteren Blick.  
  • Nach dem zweijährigen Feldversuch zu mobiler Arbeit während der Pandemie sollte die Politik den Mut für den großen Wurf haben und einen flexiblen Arbeitszeitrahmen ermöglichen, der von der täglichen auf wöchentliche Höchstarbeitszeit umstellt. Zugleich sollte sichergestellt werden, dass betriebliche Aushandlungsprozesse zu mobiler Arbeit die Unternehmen nicht überfordern.