Forum Finanzdienstleister 2021

Forum Finanzdienstleister erstmals rein virtuell

Am 25. Mai 2021 fand das fünfte „Forum Finanzdienstleister“ statt, der jährliche Fachkongress für präventive Arbeitsgestaltung, zu dem die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft unter Beteiligung des AGV Banken eingeladen hatte und der aufgrund der Pandemielage erstmals in rein virtueller Form stattfand. Unter dem Motto „Dynamik in der Arbeitswelt steuern und gestalten“ sendete die VBG live aus dem Studio Hammerbrook in Hamburg. 275 angemeldete Gäste verfolgten den Kongress im Netz. Zielgruppe waren erneut Personalverantwortliche, Betriebsräte und Fachleute für Arbeits- und Gesundheitsschutz.

Schwerpunkt der Veranstaltung waren die Themen Homeoffice, Digitalisierung und Veränderungsprozesse. Nach Grußworten des VBG-Geschäftsführers Prof. Bernd Petri sowie Impulsen des Hamburger Finanzsenators Dr. Andreas Dressel und der Arbeitsrechtlerin Prof. Dr. Katja Nebe (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg) widmete sich ein hochrangiges Online-Panel den Herausforderungen moderner Arbeitswelten in der Finanzwirtschaft. Teilnehmende waren die AGV-Vorsitzende Sabine Schmittroth (Commerzbank), Dr. Andreas Eurich (Barmenia Versicherung, Vorsitzender des AGV Versicherungen) und Verdi-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz. Im Gespräch mit der Journalistin Anke Harnack diskutierte die Runde Erfahrungen und Lehren nach einem Jahr Pandemie. Sabine Schmittroth unterstrich, dass die Banken die Arbeitswelt der Zukunft aktiv gesundheitsgerecht mitgestalten – im Dialog mit dem Sozialpartner, der Arbeitswissenschaft und Präventionsexpertinnen und -experten. Sie verwies darauf, wie wichtig Führung und Vertrauen insbesondere in hybriden Arbeitsmodellen sind. Auf dem Panel herrschte Einigkeit darüber, dass die Pandemie die Gestaltung von Büro- und Wissensarbeit nachhaltig verändern wird und eine Rückkehr in die Strukturen vor der Krise weder sinnvoll noch gewünscht ist. Unterschiedliche Auffassungen gab es auf Arbeitgeber- und Gewerkschaftsseite allerdings in der Frage, ob es ein Recht auf Homeoffice geben soll und welche Aspekte von Mobilarbeit tariflich und betrieblich zu regeln sind.

Die Zugeschalteten hatten weiterhin die Möglichkeit, an verschiedenen virtuellen Workshops teilzunehmen. Themen waren unter anderem das gesunde Arbeiten und Führung im Homeoffice, die Digitalisierung als möglicher Stressor oder Heilsbringer, Präventionskultur für den Umgang mit Veränderungen oder auch die Fragestellung, wie man Anforderungen der neuen Unfallverhütungsvorschrift Überfallprävention in den Bankalltag integrieren kann. Einen besonderen Impuls gab der Neurowissenschaftler Dr. Henning Beck und zeigte auf, wie Arbeitgeber ein gutes Umfeld für neue Ideen in einer digitalen Welt schaffen können.