Die europäischen Banken-Sozialpartner haben ein Projekt gestartet, um beim Einsatz künstlicher Intelligenz ein gemeinsames Grundverständnis für die gute Gestaltung der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine zu entwickeln. Auftakt war am 17. Februar in Paris, bis Frühjahr 2024 sollen Ergebnisse vorliegen.

Sozialpartner für gute Gestaltung

Künstliche Intelligenz (KI) wird im Bankgewerbe immer bedeutender. Im privaten Bankgewerbe arbeitet bereits ein Drittel der Beschäftigten mindestens gelegentlich mit selbstlernenden Systemen, die vor allem in Backoffice-Prozessen, zu Überprüfungs- und Compliancezwecken, aber auch im Kundendialog oder in den Bereichen Cybersicherheit und Vertragsmanagement eingesetzt werden. Bislang zeigt sich, dass KI ganz überwiegend komplementär eingesetzt wird, also Beschäftigte bei ihrer Arbeit unterstützt oder entlastet und nicht bestehende Jobs ersetzt. Jüngste repräsentative Beschäftigtenbefragungen im privaten Bankgewerbe zeigen, dass KI für ihre Anwender*innen in den Banken vor allem eine Bereicherung ihrer Tätigkeit bedeutet und von den allermeisten auch nicht als Bedrohung empfunden wird.

Dennoch steht der Einsatz von KI auch im Bankgewerbe noch am Anfang. Die europäischen Banken-Sozialpartner haben sich darauf verständigt, die Auswirkungen künstlicher Intelligenz in der Branche frühzeitig in den Blick zu nehmen und sich für eine menschengerechte Gestaltung einzusetzen. Ein erster Schritt in diese Richtung war die Auftaktveranstaltung am 17. Februar in Paris für ein neues Projekt, in dem die Banken-Sozialpartner bis zum Frühjahr 2024 ein gemeinsames Grundverständnis für den Einsatz von und den Umgang mit KI entwickeln wollen. Parallel starten Experteninterviews, das Thema wird in zwei weiteren Workshops vertiefend diskutiert, die für den Sommer und Herbst 2023 vorgesehen sind. Auf Grundlage der (Zwischen-)Ergebnisse wollen die Sozialpartner gemeinsame Positionen sondieren und verabschieden. Diese sollen zusammen mit den Studienergebnissen auf der Abschlusskonferenz des Projekts (voraussichtlich im Mai 2024 in Brüssel) vorgestellt werden.

Zum Auftakt waren sich Arbeitgeber- und Gewerkschaftsvertreter einig, dass den Sozialpartnern auf Unternehmens- und Verbandsebene eine herausgehobene Rolle bei der Einführung und Gestaltung von KI zukommt. Im Mittelpunkt stehe dabei unter anderem die Frage nach der menschlichen Letztentscheidung („human in control“) bei Arbeitsprozessen mit KI-Unterstützung. Hierfür gelte es, den technologischen Fortschritt ständig zu begleiten und in einem konstruktiven Dialog notwendige Anpassungen vorzunehmen.

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